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Aktuelles


Hoffnung auf Lachs: Sanierungsarbeiten am Afföllerwehr


21.09.2000 * (
SPa)
Wenn es nach Bürgermeister Egon Vaupel geht, können die Marburger in einigen Jahren ihren Lachs direkt aus der Lahn fischen. Am Mittwoch (13.September) informierte Vaupel die Presse über den Stand der Arbeiten am Afföllerwehr. Aller Voraussicht nach sei der vorgesehene Fertigstellungstermin Ende November bestens einzuhalten.
Die mit 3 Millionen DM veranschlagten Bauarbeiten unter der Leitung Horst Lemkes gliedern sich in zwei Abschnitte: Der hintere, bewegliche Teil, wurde 1999 mit einem Kostenaufwand von 1,4 Millionen DM fertiggestellt.Hölzerne Schutztafeln steuern durch regulierbare Höheneinstellungen einen unterschiedlichen Wasserstand. Der eigentliche Wehrkörper befindet sich im letzten Bauabschnitt. Die bereits vorhandene Betonschwelle soll jetzt noch mit Sandbruchsteinen verblendet werden. Eine seitliche Fischtreppe, die das Land Hessen fördert, wird noch bis zur Krone des Wehrkörpers verlängert. Über ihre insgesamt 22 Schwellen aus Sandsteinen soll dann eine Wassermenge von 1 Kubikmeter pro Sekunde fließen.So soll dem Lachs aber auch anderen heimischen Fischarten das Laichen am Oberlauf der Lahn ermöglicht werden.
Im Rahmen der Erneuerung des historischen Wehrs wird auch überlegt, ob die Anlage zur Stromgewinnung genutzt werden kann.Bis Mitte Oktober sollen die Stadtwerke entscheiden, ob sie eine Turbine im Uferbereich installieren. Zum Schluß muß dann noch der gesamte Böschungsbereich rund um das sanierte Afföllerwehr wiederhergestellt werden.


Rückgrat und Energie: Dekanin feierte 60. Geburtstag


19.09.2000 * (
FJH)
Aus Anlass des 60. Geburtstages der Marburger Dekanin Helga Bundesmann-Lotz hielt der neugewählte Kasseler Landesbischof Dr. Martin Hein am Dienstag (19. September) in der Lutherisrchen Pfarrkirche einen Vortrag über das Thema "Die Kirche in der Stadt - ihr Beitrag zum sozialen Frieden". Dieser Beitrag bestehe neben ihrer anerkannten diakonischen Arbeit im wesentlichen in sechs Punkten:
"Gottesdienst" sei zwar eine Selbstverständlichkeit, doch sei es heute mehr denn je unerlässlich, für die Stadt zu beten.
"Präsenz" zeige die Kirche in der Stadt häufig dort, wo Grundstückspreise teuer sind und ringsum geschäftiges Treiben herrsche. Hier biete die Kirche, die tagsüber möglichst geöffnet sein sollte, Raum zur Stille und Einkehr. Zudem zeige sie, "dass nicht alles im Leben käuflich ist".
"Forum" sei die Kirche für die unterschiedlichen Positionen der Menschen vor allem deswegen, weil hier frei von Parteizugehörigkeit nachgedacht und diskutert werden könne.
"Bildung" sei eine wichtige Aufgabe kirchlicher Träger vom Kindergarten über den Schulunterricht und die Jugendarbeit bis hin zu Familienbildungsstätten. Gerade kirchliche Kindergärten und -tagesstätten würden häufig auch von Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften besucht, weil die Kirche wichtige soziale Werte vermittle.
"Ökumene" trage hier dazu bei, den Frieden zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in der Stadt und darüber hinaus zu festigen.
"Mission" sei für ihn die Suche nach neuen Formen der Glaubensvermittlung. Hierbei müsse die Kirche ihr "Augenmerk stärker auf die Kultur richten und das, was heute Kult ist". Oft fehle gerade den Menschen, die derartigen Trends folgten, ein innerer Halt, wie ihn Religion biete. Auf die Suche nach diesem Halt müsse die Kirche gerade diesen Menschen Antworten geben.
Helga Bundesmann-Lotz dankte dem Bischof anschließend für die Gelegenheit, ihn und seine Ansichten in Marburg kennlernen zu können. Danksagungen richteten sich an diesem Abend aber vor allem an die Dekanin, die zu ihrem Geburtstag von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern kirchlicher Einrichtungen als tatkräftige und standhafte Christin gewürdigt wurde, die "das Evangelium erfahrbar" mache.
Nicht nur die Vertreterinnen des Leiterkreises der diakonischen Einrichtungen in Marburg lobten die "vertrauensvolle Zusammenarbeit" mit Frau Bundesmann-Lotz, sondern auch ihr Engagement. "Rückgrat und Energie" zeichne die Arbeit der Dekanin vor allem aus.
Bürgermeister Egon Vaupel (SPD) würdigte sie als engagierte Kirchenvertreterin, auf die die Stadt stolz sein könne. Er hoffe, gemeinsam mit der Dekanin die Umgestaltung des Platzes vor der Elisabethkirche voranbringen zu können.
Rüdiger Stolzenberg vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) erinnerte an gemeinsame Aktionen wie die - seit 1997 schon zur Tradition gewordenen - Gottesdienste am Buß- und Bettag, das ökumenische Friedensgebet während des Kriegs in Jugoslawien oder Aktivitäten gegen die Hinrichtung des amerikanischen Journalisten Mumia Abu Jamal. Als engagierte Streiterin für soziale Gerechtigkeit habe sich Frau Bundesmann-Lotz auch in den Gewerkschaften großes Ansehen erworben.
In ihrer Dankesrede sprach sich die Dekanin für "Koalitionen des guten Willens" aus: "Wir wissen, dass wir uns gegenseitig brauchen, um unser Ziel zu verwirklichen." Erfruet zeigte sie sich, dass neben Vertretern der katholischen Kirche auch ein Repräsentant der jüdischen Gemeinde anwesend war und die Zusammenarbeit miteinander völlig unproblematisch funktioniere.
Der fast 400-köpfigen Festgemeinde verriet sie ihr Erfolgsrezept: "Der Glaube ist eine Kraftquelle, die niemals versiegt." Das "Wasser" des Glaubens könne und müsse großzügig ausgeteilt werden.


Weggeworfen: Abenteuerliche Reise durch die Abfallwirtschaft


14.09.2000 * (
aja)
Gestatten: Bounty. Ich bin das zuverlässige Saugtuch, wenn mal was daneben geht. Nur leider werde ich nach einmaligem Gebrauch immer gleich weggeworfen. Damit ihr Menschen mal seht, daß ein Küchenrollentuch-Leben gar nicht so langweilig ist, wie man es sich vielleicht vorstellt, möchte ich Euch von meinem letzten und bestimmt größten Abenteuer erzählen. Ich hatte einen heiklen Auftrag zu erledigen: verschüttete heiße Suppe aufwischen, ich habe mal wieder alles gegeben. Nach der Aktion konnte man wirklich nichts mehr mit mir anfangen und ich landete zwischen allerlei Haushaltsmüll in einer großen schwarzen Tonne.
Nachdem ich eine halbe Ewigkeit darin verbracht habe, ja ich hatte es mir inzwischen richtig wohnlich eingerichtet, wurde es plötzlich ziemlich laut und ungemütlich. Wie von Geisterhand wurde die Tonne angehoben und ich landete - zusammen mit dem gesamten Inhalt - in einem riesigen Container, dem Müllauto der Stadt Marburg. Kaum zurechtgefunden ging es schon wieder weiter zur Müllumladestation in Wehrda. Man war das ein Getöse. Die Umladestation wurde in den 80er Jahren erbaut und seitdem nicht mehr aufgerüstet. "Doch ab dem Jahr 2005 wird der gesamte Müll des Kreises Marburg-Biedenkopf von Wehrda aus nach Kassel transportiert. Daher muß die Anlage auf den neuesten Stand gebracht werden", erklärte Hartmut Breitfeld, Betriebsleiter des Betriebes für Abfallwirtschaft (BefA) Marburg-Biedenkopf. Die Umbaumaßnahmen beinhalten eine Vergrößerung des gesamten Geländes, um mehr Entsorgungscontainer aufstellen zu können, die Boxen zu erweitern und Stellfläche für weitere leere Container zu gewinnen. Die Anlage besitzt sechs Boxen, über die die Abfälle von den Müllautos in Container mit 20 Tonnen Fassungsvermögen entleert werden. Fünf dieser Boxen werden zur Entladung von Haus- und Sperrmüll genutzt, eine für Gewerbeabfall. Täglich werden so sechs bis sieben Container mit Hausmüll gefüllt, der weiter nach Uttershausen transportiert wird. Vier LKWs fahren täglich beladen mit Hausmüll und zwei mit Gewerbemüll zum Müllheizkraftwerk in Kassel. Neben dem Umladen besteht die Möglichkeit, Asbestabfälle in resistenten Säcken zu lagern. Aber auch Container für Altreifen, Mineralwolle und Glas (nur für private Haushalte) werden zur Müllentsorgung genutzt.
In so einem Container habe ich eine Stunde auf einem großen LKW verbracht, aber nicht, daß es dort langweilig war. Gleich neben mir saß zum Beispiel die Trittleiter, die hat einen Witz nach dem anderen erzählt oder der Putzlappen, der war mit seinen Grimassen unschlagbar. Gut, wir sahen alle schon etwas mitgenommen aus, aber trotzdem haben wir uns richtig gut amüsiert. In Kassel angekommen, konnten wir durch das Gitterdach riesige Hallen und Schornsteine sehen, da wurde uns doch schon etwas mulmig. Wir wußten ja nicht, was da auf uns zukam; es sah jedenfalls nicht gut aus.

Die Müllheizkraftwerk GmbH Kassel (MHKW) hat sich die thermische Verwertung von Haus-, Sperr-und Gewerbemüll zur Aufgabe gemacht. Das Kraftwerk Kassel existiert seit 1965, seit 1985 betreibt die MHKW auch die Gewinnung von Fernwärme, von der 1/3 aus Hausmüll stammt. Diese Wärme wird hauptsächlich von der Industrie, Schulen und für Wohnungen genutzt. Von 1994 bis 1996 wurde die Anlage teilweise umgebaut, erweitert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Eingangsbereich werden die Müllautos beim Ein- und Ausfahren gewogen, für den Gewichtsunterschied wird ein bestimmer Preis pro Tonne erstattet. Der abgeladenen Sperrmüll wird kontrolliert, alle sperrigen Teile wie Spülbecken oder Trittleitern werden aussortiert. Täglich werden 650 bis 700 Tonnen Abfall angenommen. Ab dem Jahr 2005 wird in Kassel ausschließlich Müll der Kreise Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder und Kassel angeliefert. Der Hausmüll wird über Abladerampen in einen sogenannten Müllbunker entladen. Anschließend wird er von Greifarmen mit dem Sperrmüll, der zerkleinert über Förderbänder auf die untere Ebene des Müll-Sammelbeckens transportiert wird, vermischt. Die Trennung von Alt- und Neumüll und das Mischverfahren garantieren, daß der Heizwert trotz unterschiedlichster Materialien immer gleich bleibt; so wird eine gleichmäßige Verbrennung ermöglicht.
Auch mich wollte so ein Greifarm packen und verheizen. Nur gut, daß ich so klein und glitschig bin! Ich sah diese gewaltigen Arme auf mich zukommen und hörte den Putzlappen qualvoll schreien, als er zwischen den Greifern hing. Ich sah ihn über mir entschwinden und blieb allein tief unten zurück.
Hoch oben entdeckte ich den Grund, warum dieses Monster den Putzlappen überhaupt fassen konnten: Zwei Männer, die aussahen wie Captain Kirk vom Raumschiff Enterprise, bewegten die beiden Greifarme mit je zwei Steuerknüppeln.
Ein solcher Müllkran faßt zwei bis zweieinhalb Tonnen. Alle 10 bis 15 Minuten werden die beiden Müllaufgabetrichter gefüllt; mittels Aufgaberost wird der Abfall automatisch in den Feuerraum transportiert. 10 Tonnen können so in einer Stunde verbrannt und energetisch verwendet werden. Nach der Verbrennung bleibt als Rest die Rostschlacke zurück. Die aufbereitete Schlacke wird für den Straßen- und Tiefbau eingesetzt.
Alle Vorgänge im Müllheizkraftwerk können von der Leitwarte aus über Bildschirme beobachtet und gesteuert werden. Sechs Leute pro Schicht kümmern sich 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr darum. Insgesamt beschäftigt das Heizkraftwerk 90 Mitarbeiter. Das alles habe ich inzwischen herausbekommen, denn ich wohne immer noch im Müllbunker und habe hier viele nette Materialien kennengelernt, meine Nachbarn sozusagen. Mein Leben ist wirklich aufregend: Jeden Tag lebe ich mit dem Risiko, geschnappt zu werden und erlebe somit viele spannende Momente. Meine Lieblingsnachbarin "Himmelbett", die Matratze, hat mir von ihrem Bekannten erzählt, der ein ganz anderes Schicksal genommen hat. Er liegt seit ein paar Wochen in der Kreismülldeponie Wabern in der frischen Luft! Sie besteht aus den Deponien Uttershausenund Oppermann Nord-West, liegt in der Trägerschaft des Schwalm-Eder-Kreises und wird von der Firma KIMM KG betrieben.
Neben Hausmüll, Schlacke und asbesthaltigen Abfällen werden dort auch Wertstoffe wie Schrott, Glas, Styropor, Altreifen und Papier angenommen. Die vollen LKWs fahren nach dem Abwiegen direkt zur Entladestelle auf der Einbaufläche, wo das Material sofort einer Sichtkontrolle unterzogen wird. Die Abladefläche muß zuerst vorbereitet werden, das bedeutet zum Schutz von Boden und Grundwasser erfolgt eine Basisabdichtung. Anschließend folgt eine Oberflächenabdichtung zur Minimierung der Sickerwasserbildung und zur Vermeidung unkontrollierter Deponiegasmigration. Um die Emissionen, wie die von Lärm, vom Deponiegas, Geruch, Sickerwasser und Staub so gering wie möglich zu halten, bleiben die Einbauflächen nicht länger als vier Wochen unabgedeckt. Das Sickerwasser wird vom Grund der Deponie abgepumt und durch ein technisches Reinigungsverfahren innerhalb einer Sickerwasserreinigungsanlage gesäubert. Die Entsorgung erfolgt über Tankwagen, die zur Kläranlage Felsberg fahren. Nach der Umstellung im Jahr 2005 sollen auf der Mülldeponie Wabern die Rückstände der in Kassel verbrannten Abfälle abgeliefert werden. Die weitere Nachsorge und die Rekultivierungsmaßnahmen der vorhandenen Deponiefläche wird ebenfalls zum Aufgabengebiet der Firma KIMM gehören.
Das alles hat mir "Himmelbett" erzählt, bevor auch sie in dem riesigen Trichter verschwunden ist. Ob das wohl auch alles wahr ist? Für meine Geschichte lege ich jedenfalls die Hand ins Feuer.
Ihr kennt sie ja jetzt, aber ich werde sicherlich auch weiterhin von meinen Abenteuern im Müllbunker erzählen. Also, bis dann, aber was ist denn das, es wird auf einmal so dunkel und laut hier...


Zukunftsbündnis: Aventis, Uni und Stadt für Bio- Zentrum


13.09.2000 * (
SPa)
Marburg soll zu einem Zentrum der Biotechnologie werden. Die Stadt setzt gemeinsam mit Wirtschaft und Universität auf den Ausbau dieser seit Emil von Behrings Entdeckung der Impfmethoden in Marburg heimischen Branche. Bei einem Treffen der Wirtschaftförderungskommission der Stadt mit dem hessischen Finanzminister Karlheinz Weimar bei Aventis Behring bekräftigte Oberbürgermeister Dietrich Möller, dass die Stadt Marburg weiter voran auf dem Weg zu einem konkurrenzfähigen Standort für Zukunftstechnologie sei.
Bei einer Pressekonferrenz am Montag (11.September) versicherte Möller, daß die Stadt alles daran setze, die Marburger Potentiale auf dem Gebiet der Biotechnologie zu fördern. Man suche ausdrücklich den Kontakt zur Universität und den hier ansässigen Unternehmen sowie zu Land Bund und EU als mögliche Förderer.
Neben dem weiteren Auf- und Ausbau bereits etablierter Unternehmen wie beispielsweise den Behring- Nachfolgefirmen will Möller das innovative Unternehmerpotential in und an der Universität ermuntern und auch konkret fördern. Erste erfolgreiche Bausteine seien dabei das Marburg Förderzentrum für Unternehmensgründer aus der Universität und die Initiative für das Marburger Business Angels Netzwerk ebenso wie das kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellte Konzept eines naturwissenschaftlichen Gründer- und Technologieparks "Forum Marburg".
Man sei sich einig, daß gerade das Miteinander von Groß und Klein in Bio- Technik und Life- sciences wechselseitig Forschung und Produktion befruchten und vorantreiben und damit auch den High- Tech- Standort Marburg festigen könne.
Eine wichtige Rolle spielt dabei Aventis Behring.Die zwischenzeitlich unter dem Namen Cention geführte Firma ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Pharmaderivate. In Marburg plant der Behring Nachfolger für die kommenden Jahre Investitionen in Höhe von weit über 300 Millionen DM, wobei ein Teil der Gelder in den Ausbau der Produktion von flüssigen Immunglobulinen fließen soll. Darüber hinaus plant Aventis Behring den Neubau einer Basisfraktionierung, bei der sich das Investitionsvolumen auf 250 bis 300 Millionen DM beläuft. Um den Bau der Fraktionierung konkurriert das Marburger Traditionsunternehmen mit anderen Standorten. Eine Entscheidung wird- so Geschäftsführer Gerd Winter- noch in diesem Jahr fallen.


Arbeiten und Leben: Neues Firmengebäude der INOSOFT AG


11.09.2000 * (
aja)
Wanted: jung, dynamisch, kreativ. Found: Mitarbeiter der INOSOFT AG Marburg. Das seit 1993 bestehende Marburger Software- und Systemhaus feierte mit seinen Mitarbeitern und rund 60 geladenen Gästen am Freitag (8. September) die Eröffnung des eigenen Firmengebäudes im Industriegebiet Cappel-Süd. INOSOFT-Vorstand Thomas Winzer begrüßte die geladenen Gäste, indem er anhand einer Computerprojektion das Unternehmen vorstellte. Das neue Firmengelände umfaßt 4000 Quadratmeter mit einer Nutzfläche von 700 Quadratmetern. Auf zwei der drei Etagen verrichten die derzeit 38 Mitarbeiter ihre Arbeit. Ausgestattet mit einem Fitnessraum, einer Dachterrasse, einem Grillplatz und einem Beachvolleyball-Feld bietet INOSOFT seinen Mitarbeitern eine angenehme Abwechslung im Arbeitsalltag.
Das Unternehmen ist auf die Bereiche Informations-Technologie (IT)- Beratung und Softwareentwicklung für Industrie, Dienstleistungsunternehmen und Behörden spezialisiert. Zu den Firmengrundsätzen gehören Beratung, Konzeptentwicklung mit Realisierung und anschließender Implementierung. Seit 1996 gehört INOSOFT zu den 70 Microsoft Solution Provider Partnern. Die Arbeit des Unternehmens zeichnet sich durch große Beratungs- und Entwicklungsaufträgen, zum Beispiel bei der Deutschen Bank AG oder der Hoechst AG/Aventis aus. Darüber hinaus vermittelt INOSOFT in Seminare die Grundlagen für eine wirtschaftliche und professionelle Anwendumg von Software.
In seiner Begrüßungsrede freute sich Oberbürgermeister Dietrich Möller auf viele neue kreative Ideen der Softwarefachleute. Er betonte die Wichtigkeit, Existenzgründern Mut zum Risiko zuzusprechen und alle Ideen zu unterstützen. Bei einer Besichtigung der Büro- und Fitnessräume konnten die Computerfans unter den Besuchern eine Videokonferenz live ausprobieren.
Nach den offiziellen Reden wurde den Gästen ein attraktives Unterhaltungsprogramm geboten: Der Hessenmeister der Jugendmannschaften kam zu einem Beachvolleyball-Spiel, bei dem alle, die Lust und Laune hatten, mitmachen konnten. Der Clown "Mister Christelli" mischte sich unter die Besucher und verzauberte sie mit kleinen Tricks und Illusionen. Zur körperlichen Entspannung reiste der hauseigene Masseur an, der auf seinem Stuhl alle Verspannungen löste. Für die Entspannung des Magens sorgte ein großes Buffet; die Ohren wurden mit Livemusik verwöhnt.



Gründlich geputzt?


Am Tag der Zahngesundheit" ins Guinessbuch


06.09.2000 * (
AJA)
"Von klein auf sollten Kinder lernen wie wichtig gesunde Zähne sind und sie sollten ein Gefühl für die Notwendigkeit des regelmäßigen Zähneputzens bekommen", erklärt Christl Born, Zahnärztin im Gesundheitsamt Marburg und Vorsitzende des Arbeitskreises Jugendzahnpflege (AKJ) Marburg-Biedenkopf. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag (5.September) stellte das Gesundheitsamt seine Aktivitäten zum "Tag der Zahngesundheit" am 19. September vor.
Mit der Vorsorge beginnt das Team des AKJ bereits im Kindergarten. Zweimal jährlich besuchen die Zahnärztinnen des Gesundheitamtes die Kindergärten des Landkreises, um dort die Zähne der Kinder zu untersuchen, Zahnputzübungen vorzustellen, die Kindergärten mit dem entsprechenden Zahnpflegematerial zu versorgen und um Flouridlack, zur Kariesvorbeugung auf die Zähne aufzutragen. Darüber hinaus finden regelmäßig Elternabende oder Zahnpflegeaktionen statt, um den Betreuerinnen, aber auch den Eltern das nötige Know-How zu vermitteln. Ein besonderes Highlight in den Kindergärten war dieses Jahr der Wettbewerb "Zahngesund ins nächste Jahrtausend". Die Teams des AKJ haben sich in den Kindergärten die Regelmäßigkeit und Gründlichkeit des Zähneputzens angschaut, drei Kindergärten wurden für das fleißige Putzen der Zähne mit einer großen Sanduhr belohnt: Hartenrot, Wehrda unter dem Gedankenspiel und Langenstein. Die Preisverleihung fand am Dienstag (5. September) statt. Von jedem Kindergarten waren sowohl Erzieherinnen als auch begeisterte Gewinner-Kinder anwesend.
Doch nicht nur im Kindergarten, sondern auch in der Grundschule ist der AKJ aktiv. "Besonders in sozial schwachen Gegenden sind die Zähne der Grundschulkinder eine Katastrophe. Karies und jede Menge Löcher", berichtet Dr.Thea Hartmann, von der Marburger Zahnklinik. "Wir müssen die Kinder hauptsächlich in der Zahnwechselphase betreuen, um somit die neuen Zähne gesund aufzubauen", fügt Born hinzu. Und dies gelingt den Ärztinnen immer besser. Mit dem "Marburger Modell" wurde in den letzen 20 Jahren ein Konzept erarbeitet, das die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen regelmäßig garantiert. Drei Ärzteteams ist es somit möglich, viermal im Jahr Schulen aufzusuchen, um dort Untersuchungen durchzuführen, aufzuklären, zu informieren. Zweimal pro Jahr werden die Zähne mit einem Fluorlack behandelt. Mit diesem Modell ist es gelungen, die Zahl der durch Karies geschädigten Zähne in Marburg durch die Gruppenprophylaxe um mehr als 40% zu verringern.
Der AKJ nimmt auch dieses Jahr den "Tag der Zahngesundheit" am Dienstag (19. September) zum Anlaß, die Öffentlichkeit auf die Problematik der Zahnpflege und deren Lücken, zu informieren. Gemeinsam mit der Astrid-Lindgren-Schule (ALS) und der Gesamtschule am Richtsberg veranstaltet der AKJ im Rahmen der schuleigenen Projekttage unter dem Motto "Gesund und fit, wir machen mit" von Montag (11. September) bis Freitag (15. September) Aktionstage. Alle Schüler der 3., 4., und 5. Klassen werden dienstags, mittwochs und donnerstags eine Zahnralley durchführen, die sieben Stationen rund um die Zahnpflege ansteuert. Auch ein zahngesundes Frühstück und das Schulfest der ALS stehen auf dem Programm. Den Höhepunkt bilden das "Mausini Mitmachtheater" am Dienstag (19. September) von 9.30 Uhr bis 10.05 Uhr für Kindergartenkinder und von 11.00 Uhr bis 11.45 Uhr für die Schüler der ersten und zweite Klassen der ALS. Um 12.00 Uhr versucht der Musikclown "Mausini" die über 1000 anwesenden Gäste auf dem Schulhof der Gesamtschule am Richtsberg mit seinem "Zahnputzrap" zum Zähneputzen zu bewegen. Der "Zahnputzrap" ist musikalische Anleitung für das richtige Zähneputzen. Mit dieser Aktion wird ein Rekordversuch für das Guinessbuch der Rekorde gestartet: Die größte Zahl synchron zähneputzender Menschen.


Eldorado für Radfahrer: Autofreier Sonntag zwischen Ohm und Lahn


04.09.2000 * (
FJH)
"Das ist ja genau der Bahnsteig, wo ich mit 16 immer angekommen bin. Das war schön damals!" Heute dürfte die junge Frau knapp doppelt so alt sein wie seinerzeit. Noch ein paar Jahre mehr hat der betagte rote Schienenbus auf seinem runden Buckel, aus dem die Frau gerade ausgestiegen ist: Vor rund 40 Jahren lieferte die Waggonfabrik Uerdingen das Gefährt an die an die Deutsche Bundesbahn aus.
Am Sonntag (3. September)befuhr der Schienen-Veteran wieder die Eisenbahnstrecke von Kirchhain über Amöneburg und Schweinsberg nach Homberg-Niederoffleiden. Das Jubiläum "100 Jahre Ohmtalbahn" fiel nicht nur mit dem zehnjährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Schienenverkehrs im Landkreis Marburg-Biedenkopf (AFS) zusammen, sondern auch mit dem Aktionstag "Von der Ohm zur Lahn ohne Auto mobil".
Rund 10.000 Radfahrer und Inline-Skater nutzen die Gelegenheit, einmal über die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße B62 von Marburg nach Kirchhain zu gelangen. Zwischen 10 und 18 Uhr war der Streckenabschnittt zwischen Niederwald und Cölbe für den Autoverkehr gesperrt und stattdessen für Radler, Rollerfahrer, Inline-Skater und Fußgänger freigegeben. Alle paar hundert Meter lud ein Verpflegungsstand zum Verweilen ein; in den größeren Ortschaften erfreuten zudem zahlreiche weitere Programmpunkte die kleinen und großen Besucher.
Die Hauptattraktion freilich war die Fahrt auf der Ohmtalbahn, wo seit 20 Jahren sonst nur noch Güterzüge verkehren. Der alte rote Schienenbus der Serie 798 (VT 98) zog zwei Steuerwagen der Baureihe 996, allesamt im historischen rotbraun der DB-Schienenbusse.
An jedem der - seit Jahren schon aufgelassenen - Bahnhöfe, wo das brummende Ungetüm anhielt, begrüßte ein Empfangskommitee in historischer Kleidung - Zylinderhut, Hessen-Kittel oder Tracht - mit Blasmusik die erfreuten Fahrgäste. Pferdekutschen luden zur Weiterfahrt ins Schweinsberger Moor ein; der Schlossherr höchst persönlich bot eine Führung durch den Ort an.
In Niederoffleiden dann gab es doch etwas Unmut im Zug, als der Schienenbus ins Schotterwerk der "Mitteldeutschen Hartstein-Industrie" hineinbrummte, ohne dass die Fahrgäste Gelegenheit bekamen, das Gefährt zu verlassen. Der Hobby-Schaffner trug auch nicht zur Aufklärung bei.
Überhaupt war die Informationspolitik für den Aktionstag nicht gerade professionell: Erst am Dienstag (29. August) - und damit ganze sechs Tage vor der Aktion - war ein Programmheft mit den genauen Veranstaltungsterminen bei den Gemeindeverwaltungen erhältlich. Das Publikum hatte damit gar nur dreieinhalb Tage Zeit, sich die Information vor dem Wochenende bei den Behörden abzuholen. Vor Ort gab es sehr spärlich geklebte Plakate; Informationsstände waren am Bahnhof Kirchhain erst am Nachmittag aufgebaut.
Dennoch kam bei mildem Frühherbstwetter mit nahezu durchgängigem Sonnenschein überwiegend gute Stimmung auf. Wenn auch der Weg von Kirchhain aus am Erlensee vorbei nach Niederwald und dann auf die B62 nur sparsam ausgezeichnet war, so erkannte man ihn doch leicht an den Massen von Radlern und Skatern, die die Landschaft dort sonst nicht in solchen Massen bevölkern.
Spaß gemacht hat es jedenfalls den meisten, die da unterwegs waren; und auch viele Marburger dürften sich über die himmlische Ruhe in den autofreien Straßen der verkaufsoffenen Stadt gefreut haben.


Haus auf Rädern: RKH erhielt 300. Setra-Bus


03.09.2000 * (
FJH)
"So ein Bus kostet, wenn man den Preis für das Grundstück abzieht, etwa genausoviel wie ein Einfamilienhaus." Manfred Discher, Geschäftsführer der Regionalverkehr Kurhessen GmbH (RKH), fürchtet, dass sein Unternehmen diese Kosten in Zukunft kaum mehr wird tragen können. Denn die bisherige Bezuschussung neuer Busse durch das "Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz" (GVFG) steht derzeit - ebenso wie die bislang vielfach noch übliche Quersubventionierung von Verkehrsbetrieben durch kommunale Energieversorger - zur Debatte.
Dennoch startete der RKH am Freitag (1. September) eine neue Marketing-Offensive. Unter dem Motto "Mobilität ist rot" stellte Hessens größter Busbetrieb das neue Outfit seiner Überlandlinienbusse in leuchtendem Rot und eine neue Werbekampagne mit flotten Sprüchen für den Bus vor. Gleichzeitig übergab der Bushersteller Evobus dem Regionalbus-Unternehmen seinen 300. Bus der Marke Setra. Seit 1982 lieferte die Ulmer Busfabrik Reise-, Überlandlinienbusse und Gelenkwagen an den bundeseigenen Busbetrieb in Kassel. 70% des RKH-Wagenparks sind Setra-Busse.
RKH-Wagen 300 ist ein Niederflur-Überlandlinienbus des Typs S315NF mit Klimaanlage, bequemen Fahrgastsesseln und einer Rollstuhlrampe an der Mitteltür. Der Überlandbus ist Teil einer Lieferung von 25 Setra-Bussen, die bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll. Hinzu kommen im Jahr 2000 weitere 25 Busse des Fabrikats MAN. Das Jubiläumsfahrzeug soll von der Betriebsstelle Gießen aus eingesetzt werden, die auch die Marburger RKH-Linien betreut.
Setra-Niederflurbusse prägen auch auf der Linie von Marburg über Gladenbach nach Bad Endbach-Hartenrod das Bild. Zum Aktionstag "Von der Ohm zur Lahn ohne Auto mobil" verkehren sie mit Fahrradanhängern, damit auch die Bewohner des Hinterlandes bequem an der Radler-Aktion teilnehmen können. Hierfür hat sich der RKH zusätzlich zu seinen drei Fahrrad-Anhängern eigens einen weiteren von seinem Schwesterbetrieb "Regionalbus Braunschweig" (RBB) ausgeliehen. Normalerweise verbinden RKH-Busse mit Fahrrad-Anhänger die nordhessische Metropole Kassel mit dem sagenumwobenen "Dornröschenschloss", der Sababurg.
600 Busse setzt der RKH in Südniedersachsen, Nord-, Mittel- und Osthessen sowie den nördlichen Regionen des bayerischen Franken ein.
Volker Lampmann,wie Manfred Discher ebenfalls Geschäftsführer des RKH, möchte die Vorteile des Busfahrens für die Umwelt mit der neuen Werbeaktion hervorheben und damit mehr Fahrgäste für den Bus gewinnen. Auf einem Plakat verspricht ein roter Handfeger: "Wir machen uns bestimmt nicht aus dem Staub!" Auf einem anderen Poster präsentiert der RKH "unser tolles Angebot für jeden Geschmack" als rotes Eis am Stiel.
Auch ein vorbildliche organisierter Nahverkehr braucht nach Auffassung des RKH "Pepp und frische Ideen". Busfahren kann - so Lampmann - Spass machen. Das soll mit den flotten Sprüchen auch bei der Bevölkerung im RKH-Land ankommen: "Bei uns brauchen Sie nicht auf Ihre Linie zu achten!"


29.08.2000 * Marburg-Kirchhain ohne Auto mobil: Aktionstag am 3. September


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