29.07.2001 * (FJH)
"Es gab auch einige Rückschläge, aber insgesamt können wir durchaus zufrieden sein", resümiert
Martin Klehm. Der Vorsitzende der
Omnibusfreunde Marburg
(OFM) zog am Samstagabend bei der internen Geburtstagsfeier des Vereins eine überwiegend positive Bilanz.
Seitdem die OFM am 29. Juli 1998 mit der Restaurierung ihres ersten Museumswagens 191 begonnen haben, sind weitere sieben historische Omnibusse hinzugekommen. Einer davon - ein Kässbohrer Setra SG 180 Ü Gelenkzug vom Baujahr 1975 - musste im Frühjahr 2001 verschrottet werden. Zwei weitere Oldtimer - der MAN/Göppel SG 192 Gelenkzug 27 vom Baujahr 1975 und der Henschel/Uerdingen ÜH IIIs Trolleybus 6 vom Baujahr 1952 - befinden sich in so schlechtem Zustand, dass auch ihre museale Erhaltung überaus unsicher ist. Grund dafür ist die fehlende Unterstellmöglichkeit für die Busse. Mitte Januar mussten die OFM das Gelände der ehemaligen Panzerwaschhalle Cyriaxweimar räumen, wo ihre Veteranen zuvor eine überdachte Bleibe gefunden hatten. Nach wie vor suchen die OFM vergeblich nach einer geeigneten Halle.
"Mehrere Objekte erwiesen sich entweder als zu eng für unsere Busse, als zu teuer oder aus andeeren Gründen ungeeignet", berichtet Klehm. Als 18-jähriger hatte er 1998 den ehemaligen Marburger Schlossbus 191 wider in seine Heimatstadt zurückgeholt. Zwischen 1969 und 1996 hatte der kleine Mercedes-Benz-Bus auf der Schlosslinie 16 und als Schulbus bei den
Stadtwerken Marburg
(SWM) Dienst getan. Anschließend verbrachte er zwei Jahre als Schulbus bei der Firma
Pfeil-Reisen
in Hatzfeld an der Eder. Als diese ihn dann nach Afghanistan weiterverkaufen wollte, griff Klehm zu.
Um den Bus nun in seinen historischen Urzustand zurückversetzen zu können, benötigte der Auszubildende Unterstützung. Mit anderen Omnibusfreunden gründete er deswegen am 29. Juli 1998 den Verein OFM.
Mit zahlreichen Aktivitäten machten sich die OFM schnell in Marburg bekannt. Als "gute Aktion für Marburgs Jugend" bezeichnet Klehm den OFM-Badebus, der am Donnerstag (2. August) zum letztenmal beim Haus der Jugend losfährt. Gemeinsam mit Stadtjugendpfleger Dietmar Stullig und dessen Mitarbeitern haben die OFM damit eine Möglichkeit geschaffen, dass Kinder und Jugendliche trotz der Umbaumaßnahmen im Marburger Sommerbad nicht auf den Besuch eines Freibads verzichten müssen. Ausgebildete Betreuer der Stadtjugendpflege begleiten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Donnerstag wieder ins Freibad Kirchhain. Eine Anmeldung erfolgt beim Stadtjugendamt.
Für den Herbst planen die OFM weitere Aktivitäten. Als wichtigste Aufgaben nennt Martin Klehm die fortwährende Suche nach Hallenplätzen für die Bus-Oldtimer und nach Spendern für die Finanzierung ihrer Aufarbeitung. Klehm ist "zuversichtlich, dass der Aufbau des Omnibusmuseums in Marburg auch in Zukunft weiter vorangehen wird."
21.07.2001 * (FJH)
Was an amerikanischen Universitäten schon seit Jahren Usus ist, das möchte die
Philipps-Universität
als erste hessische Hochschule jetzt auch einführen: Noch in diesem Jahr sollen die ersten vier von geplanten 15 Stellen für "Junior-Professoren" besetzt werden. Das teilte die Uni-Pressestelle am Freitag (20. Juli) mit. Nutznießer der neuen Positionen sollen hoch qualifizierte Nachwuchs-Wissenschaftler sein, deren Promotion nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. Mit diesem Programm nimmt die Philipps-Universität an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Modellversuch teil.
Im Vorgriff auf diese "Junior-Professuren" sollen auf Fachbereichsebene 15 Forscher-Nachwuchsgruppen eingerichtet werden, die sich an der - in vier interdisziplinären Sektionen erarbeiteten - künftigen Schwerpunktbildung der Universität orientieren. Die neuen "Junior-Professuren" sollen dem wissenschaftlichen Nachwuchchs nicht nur eine selbständige Arbeitsmöglichkeit bieten, sondern zugleich auch die Zukunftsentwicklung der Uni durch neue Ideen fördern. Bereits jetzt ist in einigen Bereichen - besonders den Naturwissenschaften - eine spätere Übernahme der befristeten "Junior-Professur" in eine dauerhafte Professur festgelegt worden.
Neue Wege beschreitet die Uni auch im Fachbereich Rechtswissenschaften, der - in Absprache mit der Pharma-Industrie - ein neues Studienfach "Pharma-Recht" einrichten will. Während für derart innovative Projekte durchaus Geld aufzutreiben ist, fehlt für den regulären Studienbetrieb vielfach das Nötigste. Immerhin darf die UNi neuerdings - wie ein Privatunternehmen - ihre - vom Landeshaushalt pauschal zugewiesenen - Finanzen selbst verwalten und verteilen.
20.07.2001 * (FJH)
Auszubildende mit schwachen Berufsschulleistungen können im Rhamen sogenannter "Ausbildungsbegleitender Hilfen" (ABH) individuell gefördert werden. Darauf wies Berthold Thiel von der oekumenischenn Einrichtung "St.Martin-Haus" am Donnerstag (19. Juli) hin. Bereits seit Mai 1992 bietet das St.-Martin-Haus im Waldtal für Auszubildende aus den verschiedensten Berufsfeldern solche ABH in Kleingruppen und als Einzelunterricht an. Diese, vom Arbeitsamt Marburg finanzierten Kurse bestehen aus Intensiv-Stützunterricht und einer sozialpädagogischen Betreuung. Pro Woche nehmen sie etwa drei Stunden Freizeit in Anspruch. Für eine Teilnahme kommen Auszubildende in Frage, deren Berufsschulleistungen in zwei Fächern bei "schwach ausreichend" (4-) oder darunter liegen. Interessierte oder deren Vorgesetzte können sich direkt mit dem St.-Martin-Haus in Verbindung setzen unter der e-Mail-Adresse:
St.Martin-Haus@gmx.de
12.07.2001 * (FJH)
Am 14. Mai hat das hessische Sozialministerium das Interdisziplinäre Epilepsie-Zentrum Marburg (EZM) offiziell als hessischen Standort für prächirurgische Epilepsie-Diagnostik und medikamentöse sowie chirurgische Epilepsie-Therapie ausgewiesen. Das neue Zentrum hat sich am Donnerstag (12. Juli) in der Aula der Alten Universität der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die hessische Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn lobte Prof Felix Rosenow, den Leiter des Zentrums, für seine Beharrlichkeit. Sie habe maßgeblich dazu beigetragen, dass Marburg zum ersten Standort eines Epilepsie-Zentrums in Hessen wurde. Wichtig für die Ausweisung sei auch, dass in Marburg Kinder und Jugendliche ebenso fachmännisch versorgt würden wie Erwachsene.
Die Epilepsie ist die häufigste neurochirurgische Erkrankung. Sie betrifft etwa 0,6 % der Bevölkerung. Alle Altersgruppen - insbesondere auch junge Menschen - können davon betroffen sein. Ein Unfall mit einem Schädel-Hirn-Trauma, eine Blutung oder eine Entzündung können ebenso Ursache für eine Epilepsie sein wie eine genetische Disposition. In Hessen leiden etwa 36.000 bis 40 .000 Menschen wiederholt unter Krampfanfällen .
Bis vor 15 Jahren galt die Epilepsie als unheilbar. Seither haben neue Diagnose- und Behandlungsmethoden die Therapiemöglichkeiten stark verbessert. Die Kernspintomographie und das Video-EEG-Monitoring erlauben eine bessere Zuordnung des jeweiligen Krankheitsbilds zu einer der 40 unterschiedlichen Varianten der Epilepsie. Neue Medikamente können Anfallshäufigkeit und -schwere deutlich verringern. chirurgische Eingriffe erlauben im besten Fall sogar eine volständige Beseitigung des Krankheitsherds.
Während in Bayern bereits vier, in Baden-Württemberg drei und in Nordrhein-Westfalen zwei Epilepsie-Zentren existieren, gab es in Hessen eine derartige - von den Krankenkassen anerkannte - Spezialeinrichtung bislang noch nicht. Schon seit 1997 besteht in Marburg aber eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Universitätskliniken für Neurologie, Neurochirurgie, Kinderheilkunde sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Abteilung Neuroradiologie und der Klinik für Klinische Nuklearmedizin. In diese Kooperation eingebunden sind außerdem das Reha-Zentrum "Wicker-Klinik" in Bad Wildungen und die Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa.
In der Neurologischen Klinik der
Philipps-Universität
wurde bereits 1998 eine Video-EEG-Monitoring-Einheit installiert. Die an zwei Betten gekoppelte Anlage ermöglicht es, 70 bis 90 Patienten pro Jahr mehrere Tage lang kontinuierlich zu überwachen. Dies dient dazu, epileptische Anfälle eindeutig zuzuordnen. Das Video-EEG-Monitoring hat sich nach Angaben von Prof. Felix Rosenow vor allem in der prächirurgischen Diagnostik bewährt, weil mit seiner Hilfe gezeigt werden kann, von welchem Hirnareal eine Epilepsie ausgeht. Je nachdem kann ein Tumor, der die Anfälle verursacht, operativ entfernt werden.
Schon jetzt behandelt das Epilepsie-Zentrum rund 1.000 Patienten im Jahr. Neben medizinischen Leistungen vermitteln die Experten auch Rehabilitationsmaßnahmen und Kontakte zu Selbsthilfegruppen.
29.06.2001 *
Erinnerung als Auftrag: Ehrung für Brücken-Bauer Bartoszewski
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29.07.2001 by