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Text von Freitag, 27. April 2007

> k u l t u r<
  
 Singer-Songwriter: Maria Taylor gastierte im KFZ 
 Marburg * (jnl)
Der Kulturladen KFZ glänzt beständig mit Frauenpower. Am Donnerstag, (26. April) gastierte die US-amerikanische Singer-Songwriterin Maria Taylor mit ihrer fünfköpfigen Rock-Begleitband. Im Vorprogramm brachte sie den 29-jährigen Schweden Martin Gustafsson mit, der als Bühnen-Act unter dem Künstler-Namen "Boy Omega" auftritt. Beide kamen das erste Mal nach Marburg.
Boy Omega erwies sich als gefühlvoller Künstler mit großer Bühnen-Präsenz. Seine selbst geschriebenen Songs handeln von Liebe, Enttäuschungen und Selbstbehauptung. Durchweg romantisch unterlegt waren Stücke betitelt wie "Flammen des Schwarzen Tango" und mit Text-Passagen wie "I won't stay" ausgelegt. Über weite Teile seines Auftritts spielte er in Ersatz seiner nicht mitgekommenen Band elektronische Begleit-Sounds ein. Diese waren musikalisch überaus einfallsreich und virtuos angelegt. Als Musiker erinnert er an eine Mischung aus Tom Liwa und Mick Jagger. Mit letzterem teilt er vor allem eine ausgeprägte Mund-Akrobatik beim Singen. Bei allem machte er einen überaus professionellen Eindruck.
Der Hauptact des Abends war dagegen sehr rockig-krachend angelegt. Die Sängerin Maria Taylor ließ sich begleiten von zwei weiteren Gitarristen, einem Schlagzeuger, einem Bassisten und einer Keyboarderin. Der Sound war indes nicht vollständig überzeugend. Immer wenn es richtig laut wurde, konnte man die tragende Stimme Taylors kaum noch heraushören. Das Schlagzeug spielte sich stark in den Vordergrund. Die beiden Gitarerros verrieten zwar instrumentelles Können, aber auch sie waren vor allem laut.
Bekannt geworden ist die Independent-Label-Heroin Maria Taylor durch romantisch-gefühlvolle Songs gemeinsam mit ihrer Duo-Partnerin in der Formation Azure Ray. In der Rockband-Version vermochte sie ihre hervorragende Stimme kaum zur Geltung zu bringen. Letztlich konnte sie deshalb auch nicht überzeugen. Nur in den ruhigen Passagen des Auftritts gemeinsam mit ihren Geschwistern Macey und Kate an Bass und Keyboard blitzte ihr Können wirklich auf. Ihre bisherigen Duo- und Solo-Alben sind für Freunde des romantisch-melancholischen Gesangs durchaus von anderem Kaliber.
Nicht zuletzt wegen dieser Schwächen war Boy Omega der eigentliche Höhepunkt des Konzert-Abends. Von ihm wird noch zu hören sein.
 
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