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Text von Samstag, 26. Mai 2007

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 Ubbelohde: Verschwundene Fußbälle retten? 
 Marburg * (sts)
Die Otto-Ubbelohde-Schule hat ein Problem, das schon seit mehr als 20 Jahren besteht. Nein, es geht dieses Mal nicht um das Raum-Problem und den Bau - oder vielmehr Nicht-Bau - einer Mehrzweckhalle. Auf Antrag des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) setzte sich der Bauausschuss in seiner vergangenen Sitzung mit verlorengehenden Fußbällen auseinander.
In den Pausen wandelt sich der Schulhof zum großen Bolzplatz. Da wird gedribbelt und geschossen. Und da verlässt so mancher Ball unberechtigterweise das Schulgelände. Meistens fliegt er über den Zaun auf den "tegut"-Parkplatz oder landet auf dem Gelände des Savignyhauses.
Die Stadtoberen kennen das Problem. "Das war zu meinen Schulzeiten auch schon so. Wir sind immer über den Zaun geklettert und haben die Bälle wiedergeholt", konnte sich Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) erinnern.
Da die Schüler heute aber regeltreuer zu sein scheinen, rufen sie immer einen Lehrer, der dann das verschlossene Tor zum Savignyhaus öffnet und den Ball zurückholt. Laut Antrag dauert das aber zehn Minuten, wodurch die Spielzeit natürlich extrem verkürzt wird. Viele Bälle verschwinden auch gänzlich, da der Hausmeister des Savignyhauses diese angeblich einbehält.
Das KiJuPa forderte den Magistrat nun auf, den gesamten Zaun um die Schule mit einem zusätzlichen Netz zu versehen: Kostenpunkt 15.000 Euro.
Das war dann auch den grundsätzlich fußballbegeisterten Stadtverordneten zu viel. Selbst die billigere Variante für 4500 Euro schien dem Problem nicht angemessen.
"Überlegen Sie mal, wie viele Fußbälle sie für dieses Geld kaufen könnten", gab Gerlinde Schwebel (FDP) zu bedenken.
Aus versicherungstechnischen Gründen könnte den Schülern aber keinesfalls erlaubt werden, die Bälle selbst zu holen, beharrte Sonja Sell (SPD). Die Debatte endete letztlich ergebnisoffen.
Es scheint sich also wieder einmal zu bewahrheiten, dass Problem-Lösungen für die Otto-Ubbelohde-Schule grundsätzlich unter keinem guten Stern stehen.
 
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