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Text von Freitag, 9. November 2007

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 Begrenzt: Agenda-Gruppen zu Campus-Plan 
 Marburg * (sts)
Leicht wurde es Karl-Hermann Krombach nicht gemacht: Die Vertreter der Lokalen Agenda-Gruppen "löcherten" den Projektmanager vom Hessischen Baumanagement mit kritischen Fragen zur Campus-Planung in Marburg. Die Diskussion am Donnerstag (8. November) im Sitzungssaal "Hohe Kante" diente auch zur Vorbereitung des Bürger-Workshops am Freitag (16. November) und Samstag (17. November).
Gerhard Haberle mahnte als Sprecher der AG Nachhaltige Stadtentwicklung bereits vorab, dass für die Planungen ein "hohes Maß an Sensibilität und Respekt vor der Stadtgeschichte" vonnöten sei. Der Erhalt des Alten Botanischen Gartens, eines "Marburger Juwels", wie Krombach sagte, und der zukünftige Standort der zentralen Universitätsbibliothek wurden zum Teil leidenschaftlich diskutiert.
Der Bibliotheks-Neubau soll nach derzeitigem Planungsstand an der Stelle der ehemaligen Frauenklinik entstehen. Das sei von der Leitung der Philipps-Universität so gewünscht. Um das Stadtbild nicht nachhaltig zu stören, soll ein Großteil des Gebäudes - bis zu drei Etagen - in die Tiefe gebaut werden. Die bisherigen Fachbereichsbibliotheken sollen aufgelöst und ebenfalls mit in die Zentralbibliothek integriert werden.
Kritisch angemerkt wurde von den Teilnehmern, dass nicht von einem offenen Workshop die Rede sein könne, wenn vorab solch zentrale Fragen schon entschieden seien. Krombach wehrte sich gegen den Vorwurf, der Workshop verkomme auf diese Weise zu einer "Feigenblatt-Veranstaltung": "Fest ist es, wenn es gebaut ist. Vorher kann alles diskutiert werden."
Zuvor hatte er allerdings festgestellt, dass die Bibliothek an dieser Stelle nicht zur Disposition stehe.
Problematisiert wurde auch, dass sich Massen von bis zu 5.000 Leuten tagtäglich auf dem Weg zwischen Bibliothek und Mensa durch den Alten Botanischen Garten bewegen. "Wir müssen durch neue Wege-Beziehungen und die Bibliothekszugänge verhindern, dass der Alte Botanische Garten zur Durchgangsstraße wird", erklärte Krombach. Natürlich solle er aber als Rückzugs- und Erholungsgebiet für die Studierenden und Mitarbeiter der Universität zur freien Verfügung stehen.
Krombach erläuterte weiter die nächsten konkreten Planungsschritte. Nach dem Bürger-Workshop werde bis Anfang 2008 der Architektenwettbewerb europaweit ausgeschrieben. In der ersten Phase sollen bis zum Sommer 2008 städtebauliche Vorschläge eingereicht werden, die zunächst nur die Gebäude am neuen Campus Firmanei verorten. In einer zweiten Wettbewerbsphase wird es dann um die architektonische Gestaltung der einzelnen Gebäude gehen.
Haberle wies abschließend daraufhin, dass der Workshop nur der Auftakt einer Bürgerbeteiligung sein könne und dass die Bevölkerung weiter eingebunden werden müsse. Die Gruppen der Lokalen Agenda würden die kommenden Schritte weiter kritisch begleiten.
 
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