Text von Montag, 26. November 2007
Abschiebung: Tannenbaum-Posse am Richtsberg | ||
Marburg * (fjh)
Als "Posse" betrachten die Bewohner des Marburger Stadtteils Richtsberg das Gerangel um einen Weihnachtsbaum. Rechtzeitig zu ihrer Nikolaus-Feier und dem Adventsbasar am ersten Advents-Wochenende wollte der Ortsbeirat einen Baum aufstellen. Ein Spender hatte dafür einen geeigneten Baum bereitgestellt. Der hätte indes noch gefällt werden müssen. Und natürlich hätte er dann auch noch geschmückt und mit Strom für seine Kerzen versorgt werden müssen. All das scheint in Marburg aber nicht möglich zu sein. Obwohl die Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic (SPD) von Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) eine zustimmende Antwort mit dem Vorschlag erhalten hatte, die Feuerwehr könne diese Arbeiten ja übernehmen, biss sie bei der Stadt Marburg letztlich doch auf Granit. Ein Vertreter der Feuerwehr hatte ihr mitgeteilt, man benötige dafür in jedem Fall Gerät des Dienstleistungsbetriebs der Stadt Marburg (DBM). Das müsse sie von dort anfordern. OB Vaupel war zwar bereit, einen Betrag von 500 Euro für den Baum bereitzustellen, doch sein Stellvertreter verwies die Angelegenheit an den Verein "Lebenswerter Ortsteil Richtsberg". Dr. Franz Kahle (Grüne) befand die Angelegenheit dort passend aufgehoben. Damit indes war Lotz-Halilovic nicht zufrieden. Ihr brannte die Zeit unter den Nägeln, da es bis zum ersten Advent nun nur noch eine knappe Woche dauere. Zudem fand sie es unangemessen, dass die Mitglieder des Ortsbeirats Richtsberg dann alle Arbeiten in ihrer Freizeit hätten ehrenamtlich erledigen sollen. Das Aufstellen eines Weihnachtsbaums betrachtet sie als Aufgabe der Stadt, auch wenn der Magistrat beschlossen hatte, nur noch vier Bäume im Stadtgebiet aufzustellen. Das Verhalten der Stadtverwaltung treibt nach ihrer Einschätzung die Bewohner des Richtsbergs auf die Bäume. | ||
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