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Text von Donnerstag, 1. März 2007

> b i l d u n g<
  
 Börse: studi.net weltweit aus Marburg 
 Marburg * (sts)
Am Anfang erfolgreicher Unternehmensgründungen steht immer die Geschäftsidee: So gründeten Bill Gates und Paul Allen 1975 die Firma "Microsoft" oder Larry Page und Sergey Brin 1998 "Google Inc." Neuester Trend auf der Mega-Spielwiese "World Wide Web" sind die sogenannten "Social Networks". Darunter versteht man Webseiten, auf denen man mit Freunden kommunizieren und interagieren kann.
In Deutschland sorgt seit vergangenem Jahr das Online-Netzwerk "StudiVZ" für Furore, aber auch für Negativ-Schlagzeilen. Mit dem in Marburg gegründeten "Studi.net" soll dem deutschen Marktführer in dieser Sparte nun eine Konkurrenz erwachsen, doch nicht nur hierzulande.
"Wir setzen auf die internationale Vernetzung unseres Angebots und wollen Studenten aus vielen Ländern zusammenbringen", erklärte der 23-jährige Maximilian Kil. Er ist der Mann mit der Geschäftsidee. Zusammen mit seinem gleich alten Freund und Studienkollegen Christoph Kutzner arbeitet er seit Monaten an der Umsetzung.
Für den technisch-logistischen Aufwand konnten die beiden die in Marburg ansässige Gerina AG gewinnen. Deren Vorstand Stefan Oberhansl ist vom Konzept der beiden Studenten überzeugt: "Mit diesem Ansatz können klassische Negativ-Bilder und Grenzen überwunden werden. Der internationale Kultur- und Wissensaustausch steht im Vordergrund."
Einen sechsstelligen Betrag hat die Gerina AG bisher in "Studi.Net" investiert.
Bereits gut zwei Monate, nachdem die Webseite online gestellt wurde, ist sie in acht Sprachen abrufbar, unter anderem auch auf Chinesisch, Russisch und Polnisch. Demnächst wird das Angebot um Bulgarisch und Französisch erweitert.
Im Gegensatz zu vielen anderen "Social Networks" gibt es keine eigenen Länder-Seiten, sondern dieselben Seiten in verschiedenen Sprachen. Damit können alle Benutzer weltweit direkt miteinander in Kontakt treten.
Doch nicht nur hierin sehen die Entwickler einen Vorteil ihres Angebots gegenüber der Konkurrenz. "Wir haben die technischen Fragen im Vorfeld gelöst. Die vielen Pannen und Server-*Überlastungen anderer Anbieter können wir praktisch ausschließen", versprach Oberhansl.
Das soll auch noch für den Fall gelten, wenn die "Kritische Masse" in Bewegung gerät. Laut Oberhansl wäre dieser Wert bei etwa 15.000 Mitgliedern erreicht.
Im Sommer 2006 hatte Konkurrent "StudiVZ" diesen Wert erreicht. Lawinenartig stieg die Mitgliederzahl dann innerhalb eines halben Jahres auf heute 1,5 Millionen Nutzer.
"Wenn wir in China die kritische Masse erreichen, sind weitaus größere Steigerungsraten zu erwarten", sagte Oberhansl. Derzeit melden
sich täglich zwischen 20 und 25 neue Nutzer in China an.
Große Hoffnungen setzt man bei "Studi.Net" in die Wissensbörse. Dort können die Mitglieder Referate, Hausarbeiten oder Diplomarbeiten anderen Mitgliedern zur Verfügung stellen. Das Mitmachen wird durch "studi.points" belohnt, die wiederum dazu dienen, selbst auf Informationen der anderen zuzugreifen. Zukünftig soll es sogar ermöglicht werden, diese virtuelle Währung in reales Geld umzutauschen.
Die Wissensvermittlung via Internet könnte sich so zu einem studentischen Nebenjob entwickeln. Wer darauf aber nicht warten will, der kann auf "Studi.Net" schon mal die ab dem Wintersemester auch in Hessen drohenden Studiengebühren sparen. Jede Woche wird ein kreativer Erstattungsantrag mit 500 Euro belohnt.
 
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