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Text von Montag, 14. Mai 2007

> b i l d u n g<
  
 Diskrete Ausbildung: Altenpflege-Schule in Teilzeit 
 Marburg * (sts)
"Ich wollte nicht länger Geld kassieren fürs Nichtstun", sagte die alleinerziehende Mutter Manuela Döring. Aufgrund der Erziehungs- und Haushaltsaufgaben hat sie keine Zeit für eine Vollzeit-Stelle. Aber sie fand eine Lösung: Sie absolviert nun eine Teilzeit-Ausbildung zur Altenpflegerin.
Durch eine Kooperation der Altenpflege-Schule der Arbeiterwohlfahrt (Awo) mit dem Kreisjobcenter (KJC) und der Agentur für Arbeit konnten Anfang Mai 40 junge Mütter dort eine Ausbildung zur Altenpflegerin beginnen. Die Beteiligten stellten das Projekt am Montag (14. Mai) in der Altenpflege-Schule vor.
Manuela Dörings Tag beginnt um sechs Uhr morgens. Ihre vierjährige Tochter bringt sie um acht Uhr zum Kindergarten. Anschließend beginnt ihre Ausbildung in der Altenpflege-Schule. Statt sechs Stunden täglich muss Manuela Döring aber nur vier Stunden dort sein. Bis sie ihre Tochter um 17 Uhr aus der Betreuung abholt, bleibt ihr noch genug Zeit zum Lernen und um beispielsweise Einkäufe zu erledigen. Abends kann sie sich dann ganz der Tochter widmen.
"Statt Hartz IV zu beziehen, kann ich jetzt eine Ausbildung machen, ohne meine Tochter dabei zu vernachlässigen", freute sich Döring.
Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern (Grüne) betonte, dass das KJC in diesem Jahr gerade Angebote für junge Mütter schaffen werde. Der Beruf der Altenpflegerin sei dafür besonders geeignet, da er eine sichere Zukunftsperspektive biete.
Dem stimmte auch Dr. Jürgen Eiderdanz, der Leiter der Altenpflege-Schule, zu: "Wir haben eine sehr hohe Vermittlungsquote. Niemand ist nach der Ausbildung längerfristig ohne Arbeit."
Aufgrund des demografischen Wandels werde der Bedarf für qualifiziertes Pflegepersonal künftig weiter steigen. Arbeitsplätze in diesem Bereich zeichneten sich zudem durch eine hohe zeitliche Ausdifferenzierung aus, so dass die fertig Ausgebildeten auch später ihren Betreuungsverpflichtungen nachkommen könnten.
Bei Praktika oder Wochenend-Diensten könnten entstehende Betreuungskosten abgefedert werden, versprach der KJC-Fachdienstleiter Uwe Kreiter finanzielle Zuwendungen.
Der Leiter der Arbeitsagentur Marburg, Gerhard Wenz, wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass derzeit besonders viele Angebote für junge Mütter beständen: "Neben Teilzeit-Ausbildungen können wir auch spezielle Qualifizierungsmaßnahmen an Wochenenden anbieten."
Interessierte können sich unter der e-Mail-Adresse Marburg.BCA@arbeitsagentur.de direkt an die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Gerlinde Breitenstein, wenden.
 
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